Warum ich den Like-Button nicht like

Wer kennt ihn nicht, er hat sich rasant im Netz fest gebissen: Der Like-Button, im deutsche Raum „Gefällt mir!“ getauft. Fast jede größere Website hat mittlerweile einen bei sich pranken. Für diejenigen, die ihn nicht kennen: Hierbei handelt es sich um eine Erfindung von Facebook. Klickt man drauf, kann man eine Website, einen speziellen Artikel oder irgendwas über das eigene Profil weiterempfehlen. (Ich habe es nie versucht, aber es sollte ziemlich idiotensicher sein.) Der Nutzen sei mal dahin gestellt, viele scheinen ihn praktisch zu finden.
Was aber wirklich fatal ist, dass für diesen Button eine Bilddatei von den Servern von Facebook lädt, eben diese die Grafik für diesen Button. Was bedeutet das im Umkehrschluss? Ein x-beliebiger Nutzer geht auf eine Website mit eben diesem Knopf. Die Seite wird geladen – der Button auch. Was passiert? Der Browser des Nutzers klopft beim Facebookserver an (muss er ja, ist ja in die Webseite eingebunden) und fordert das entsprechende Bild mit, was dieser ihm natürlich liebend gerne zuschickt. Der Browser schickt dabei zwangsläufig Informationen über sich, den Computer die eigene IP-Adresse mit. Diese Daten kann Facebook dann einfach abspeichern, später mit anderen den Daten verknüpfen und Schwups! seid ihr identifiziert..
Ergo: Facebook weiß, wann wer auf welcher Website ist. Die Daten lassen sich leicht verknüpfen und das gesamte Surfverhalten ist quasi transparent. Wollen wir das? Nein, das wollen wir nicht!
Die Free Software Foundation hat dazu eienn sehr interessanten Artikel geschrieben, hier zu finden, und liefert auch gleich eigene Anti-Buttons mit.

Wer Firefox & Adblock Plus nutzt (ich weiß nicht, ob es in Chromium auch einfach geht, denke aber schon), dem kann ich als Gegenmittel diese Blockierliste empfehlen:
https://monzta.maltekraus.de/adblock_social.txt (hier der Entsprechende Foreneintrag vom Ersteller dazu)
Diese blockiert die Button sowohl die Fratzenbuch, als auch von anderen Sozialen Netzwerke & Konsorten. Damit endlich ein weiterer tropfender „Daten-hahn“ zugedreht.

Oft genug sind in Websiten darüber hinaus noch Facebook-JavaScripte integriert, wie man sehr schön bemerkt, wenn man die Erweiterung NoScript installiert. NoScript kann ich jetzt nicht uneingeschränkt empfehlen, weil es zwar ohne Zweifel eine sehr geniale Erfindung ist, jedoch den gewohnten Surfkomfort etwas einschränkt. Ich habe mich aber noch einer kurzen Eingewöhnungsphase seeehr damit angefreundet und bin immer wieder negativ überrascht, von welchen dubiosen (meist Werbe-) Anbietern Skripte eingebunden werden. Damit ist bei mir jetzt Schluss, in meinem Firefox wird nur noch das Nötigste an Skripten eingebunden.

Nun, warum habe ich all dies hier geschrieben? Für euch 😉 Um euch ein wenig zu sensibilisieren hinsichtlich Datenschutz und was ein kleines Bildchen so mit sich bringen kann. Wem egal ist, wer weiß, auf welchen Seiten er sich wann bewegt wird den Artikel vermutlich mal gelesen haben. Für den Rest war es vielleicht ein kleiner Weckruf. In dem Sinne: Lasst euch nicht überwachen! 🙂

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