Neue Welten: Das Fairphone, Android und ich

Nach langjähriger Nutzung meines guten alten HTC Dream/G1, welches ja dank Custom ROM auf Android 2.3.7 läuft, habe ich seit nunmehr einem Monat ein neues Telefon: Das Fairphone.

Da ich jemand bin, der seine Geräte gerne benutzt bis sie wirklich den Geist aufgeben, hatte ich wenig Probleme damit, meinen „geliebten Backstein“ von Telefon so lange zu nutzen. Daher war es schon ein großer Schritt, als ich mich in der ersten Hälfte des letzten Jahres zum Kauf des FP entschied. Es war eine Entscheidung aus Prinzip, weil ich die Idee hinter diesem Telefon sehr gut fand: Ein Gerät, welches unter fairen Bedingungen hergestellt wird. Was mich überzeugte, war vor allem auch der Nachhaltigkeitsgedanke, schließlich sollte beim FP auf einige seltene Ressourcen verzichtet werden, andere gezielt aus recyclten Materialen verwendet werden. Zudem wurde darauf geachtet, dass es sich gut reparieren lassen sollte.
Nun kann ich – trotz der stellenweise wirklich löblichen Transparenz- nicht beurteilen, in wie weit diese Aspekte wirklich umgesetzt wurden. Die Idee dahinter ist jedoch schon ein gutes Zeichen und das Medienecho hat hoffentlich den einen oder anderen zum Nachdenken gebracht.

Was nun für mich jetzt zählt ist: Hey, ich habe ein neues Telefon! 🙂
Und ich kann sagen, dass es wirklich gut ist. Es läuft derzeit unter Android 4.2.2, ein wirklich feines Betriebssystem. Das Gerät erscheint mir sehr flott (okay, im Vergleich zum G1 erscheint fast jedes Telefon als rasend schnell *schmunzel*) und fühlt sich somit softwareseitig geschmeidig an. Auch die Haptik des Gerätes gefällt, es ist vergleichsweise schwer, was aber aufgrund des Aluminiumrückens für mich eher angenehm ist.
Natürlich hat es hier und da ein paar kleine Macken und Ungereimtheiten, aber insgesamt läuft es besser, als ich erwartet hätte. Man bedenke schließlich, dass die Organisation zum ersten Mal ein Telefon von den Markt gebracht hat. Ich gehe davon aus, dass einige der Problemchen im Laufe der Zeit durch Updates beheben werden.

Nun bin ich ja ein Verfechter von Open Source Software. Durch den neuen technologischen Meilenstein in meiner Hosentasche kann ich diese auf Android nun auch noch wesentlich ausgeprägter unterwegs verwenden. Im folgenden möchte ich einfach mal kurz eine Auswahl meiner freien (im Sinne von FOSS) Apps aufzählen, welche auf meinem FP installiert sind:

  • Barcode Scanner: Wohl die bekannste Scanner App, aber immer wieder gut (auch, wenn man selbst etwas damit entwickelt)
  • DashClock Widget: Ermöglicht das Individualisieren des Lockscreens; Es gibt viele nützliche Erweiterungen dafür (z.B. für K9).
  • F-Droid: Ein App-Store ausschließlich für quelloffene Apps.
  • FAST App Search Tool: Schnelle Suche nach Apps auf dem Gerät – wenn man mal den Überblick verliert 😉
  • Firefox: Ich denke mal, da ist kein weiterer Kommentar ist notwending.
  • Hacker’s Keyboard: Eine sehr geniale Tastatur für Android. Hat neben Pfeiltasten noch viele nützliche Funktionen und sich auch sehr schön im Zusammenspiel mit ConnectBot (SSH-Client) und dem Terminal Emulator (beide natürlich auch Open Source).
  • K9 Mail: Ein umfangreicher Mail Client. Ich habe ihn bereits seit Jahren im Einsatz und will ihn nicht mehr missen.
  • OI Filemanager: Ein schlichter, flotter Dateimanager.
  • OI Notizblock: Wenn man sich mal kurz etwas aufschreiben möchte, ist diese App pragmatisch, praktisch, gut.
  • QuickDic: Ein offline Wörterbuch. Hier und da ganz praktisch.
  • Yaxim: Ein sehr guter XMPP/Jabber Client. Ich denke, auf diesen werde ich demnächst auch noch einmal in einem anderen Blog Eintrag eingehen. Kann ich nur empfehlen, damit macht Jabber unterwegs Spaß 😉

Das sind einige meiner Hauptsächlich genutzten Open Source Andwendungen. Darüber hinaus laufen noch einge zur Systemverwaltung:

  • AdAway: Werbung blocken auf Host-List Ebene.
  • AFWall+: Anwendungen vom Internet „abklemmen“.
  •  Permissions: Alle Android Permissions von Apps aufgelistet.

So, das war jetzt mal ein kurzes und wirres Update zu meinem neuen Androiden.

Cheers!

Update auf Prosody 0.9.1 und etwas mehr Sicherheit

Nach längerem bin ich neulich endlich dazu gekommen, meinen hoch geschätzten XMPP-Server auf die Version 0.9.1 zu erheben.

Das Update lief problemlos, die Befürchtung, dass ich an der Config Anpassungen vornehmen müsste haben sich in Luft aufgelöst. Auf jeden Fall -wie bisher immer – ein super release, danke an die Erschaffer (besonders MattJ)!
Was mich übrigens besonders freute war die nun eingeführte IPv6 Unterstützung.

Da ja gerade ein Manifest zur Erhöhung der Sicherheit im allgemeinen Jabber Netz durch bessere Server-zu-Server-Verschlüsselung im Gange ist, habe ich mich mir die Sache auch mal näher angesehen.
xmpp.net erlaubt ja auf sehr comfortable Art und Weise das Testen der Sicherheit eines Server. Aufgrund der Ergebnisse (Prosody hat in der default-config schon ein A-Ranking) habe ich noch ein paar Anpassungen gemacht. Der SSL-Abschnitt in meiner prosody.cfg sieht nun folgendermaßen aus:

ssl = {
key = "/path_to/private_key.pem";
certificate = "/path_to/cert.pem";
options = { "no_sslv2", "no_ticket", "no_compression", "no_sslv3" };
-- Disable some not paranoid-capable ciphers.
ciphers = "HIGH:!DSS:!aNULL@STRENGTH!:!DES-CBC3-SHA:!ECDHE-RSA-DES-CBC3-SHA:!EDH-RSA-DES-CBC3-SHA";
-- Allow perfect forward secrecy.
dhparam = "/path_to/dh-2048.pem";
}

Ich habe einige unsicherere Ciphers ausgeschlossen, SSL3 deaktiviert und Perfect Forward Secrecy aktiviert. Letzteres benötigte übrigens die Installation von luasec-prosody und ist darüber hinaus erst ab OpenSSL Version >= 1.0.0.

Ich denke, insgesamt ist das ein großer Gewinn.

Um die unterstützten Verschlüsselungsverfahren von OpenSSL einzusehen, reicht übrigens folgender Befehl:
openssl ciphers -v 'HIGH:!DSS:!aNULL@STRENGTH!:!DES-CBC3-SHA:!ECDHE-RSA-DES-CBC3-SHA:!EDH-RSA-DES-CBC3-SHA'

Happy chatting! 🙂

DNS SRV Einträge (z.B. für XMPP) bei netcup nun möglich

Ich betreibe ja seit geraumer Zeit einen XMPP-Server, genauer gesagt: Prosody. Dieser läuft auf einem vServer bei netcup. Seit geraumer Zeit hatte ich aber nun das Problem, dass ich mich mit manchen Servern nicht mehr verbinden konnte. Blöd. Sehr blöd, dass Jabber.org dazu zählte 😉 Durch die engagierte Hilfe von Zash aus dem Prosody-MUC fand ich dann auch die Ursache: Ich hatte bislang keine SRV-Records für die Domain gesetzt. Leider bot netcup jedoch keine Möglichkeit zum Erstellen solcher Einträge – bis jetzt. Seit kurzem ist dies aber möglich und es funktioniert wie erwünscht (auch wenn die Wartezeit, bis das Ganze DNS darüber bescheid weiß nervig ist). Was für SRV Einträge man braucht, kann man auf dieser Prosody Seite schön nachlesen.

Danke netcup, dass ihr (endlich) das Feature freigeschalten habt. Und nochmals ein großes Lob an das Prosody-Team (Entwickler, Tester und Nutzer im MUC) und : so viel Hilfsbereitschaft findet man nicht bei jedem Projekt, hier aber immer wieder aufs Neue!

Profilordner von Psi+ unter Linux/(X)Ubuntu

Ich habe neulich eine ganze Weile gebraucht, bis ich dahinter kam, wie ich meinen Psi+ Profilordner unter Xubuntu sichere/wieder einspiele. Das lag daran, dass man gleich zwei Ordner im home Verzeichnis sichern muss:

~/.config/psi+
~/.local/share/psi+

Nur falls jemand auch mal sucht.

(Suchworte englisch: location of psi plus profile folder)

XMPP – (M)eine Einschätzung und Prognose

Im folgenden Beitrag möchte ich meine persönliche Einschätzung zum aktuellen Stand um XMPP sowie eine subjektive Prognose abgeben. Das Ganze ist als „IMHO“ zu betrachten und mag natürlich voll daneben liegen.

Zunächst einmal der Stand Mitte 2012:
ICQ scheint in Deutschland langsam auszusterben. Vermutlich ist das zu weiten Teilen ein Resultat ihrer ‚tollen‘ Clients. MSN und Yahoo kann ich schwer einschätzen, werden aber auch stark an Nutzern verlieren. Und zwar an Facebook. Ja, die Kommunikation der Menschen scheint sich immer mehr auf diese Plattform zu verlagern. Ich werde es mir an dieser Stelle einmal verkneifen zu schreiben, warum ich das vor Allem aus datenschutzrechtlicher Sicht absolut daneben finde.

Nun, so ist also die Situation bei dem Feind – äh bei den anderen IM-Netzwerken wollte ich schreiben. XMPP ist ein Nischenprotokoll. So manch einer kennt es, manche nutzen es sogar. Und damit meine ich jetzt nicht wirklich die Nutzer vom Facebook Chat und MSN, die wohl mittlerweile unter der Haube zwar XMPP verwenden, aber sich nicht für andere Server öffnen. Nein, ich meine die Nutzer, die auf einem freien Jabber Server ein Nutzerkonto haben und alle Vorzüge dessen genießen können. Nun, was kann man machen? Andere anhauen, ebenfalls darauf zu setzen! Teilweise zahlt sich sogar die Hardliner-Mentalität (Jabber oder eben nicht chatten) aus. Aber das ist gewiss nicht für jeden der richtige Weg. Sehr gute Gründe für den (schleichenden) Wechsel gibt es genug, auch hierauf will ich hier nicht noch einmal eingehen.
Doch was muss sich an der Softwarefront noch tun? Hier liegt noch viel Potential brach. Fangen wir bei den Clients an:
Das von mir präferierte Psi(+) Projekt dümpelt vor sich hin und ist nicht gerade offen für Vorschläge und eigene Beiträge (zumindest, wenn man sie nicht in russisch präsentiert). Gajim erscheint brauchbar, aber ich hatte hier und da schon Abstürze und unerwünschtes Verhalten, das einfach keinen guten Eindruck macht. Der schlanke Swift Client entwickelt sich im Schneckentempo. Es fehlt z.B. noch an einer Gesprächschronik (ist schon in Arbeit, ich weiß, aber das ist echt ein elementares Feature..) und seit der Beta Version 2.0 hat sich auch nichts mehr groß getan, wenngleich die Arbeiten an 3.0 bereits weitergehen. Pidgin, der Universalclient und vermutlich wichtiges Sprungbrett zum ‚Endsieg‘ der Verbreitung des XMP Protocols funktioniert zwar. Aber eine richtige Weiterentwicklung mit Funktionen wie Message Receive Receipts oder gar Stream Management ist nicht abzusehen.
Bei der Server Software sieht es meines Erachtens auch nicht signifikant besser aus. Eine gewisse Ausnahme bildet nur Prosody. Hier wird zwar auch schon lange an Version 0.9 gearbeitet, aber es geht wenigstens voran und Version 0.8 ließ bereits wenig Wünsche für den Normalbetrieb offen. Stabil, flott mit freundlicher Unterstützung im Entwickler-Chat habe ich an meinem Favoriten wenig auszusetzen. Die anderen Kandidaten beobachtete ich nicht mehr so genau, daher nur ein grober Abriss. Die ejabberd Entwicklung ist gähnend langsam und es kommt mir so vor, als wenn man sich mehr auf die Unternehmenswünsche konzentrieren würde. Stream Management mögen die Entwickler wohl nicht und implementieren es daher auch nicht, was sehr schade ist. Ihr eigener Gegenvorschlag dazu lässt seit geraumer Zeit auf sich warten. Auch Tigase und OpenFire dümpeln vor sich hin. Mit OpenFire gab es immer wieder Probleme hinsichtlich des Verbindungsaufbaus zu anderen Servern.
Sehr ärgerlich ist der instabile Zustand von Jabber.org, welches eigentlich ja das Flaggschiff und erster Anlaufhafen für der XMPP Gemeinschaft für Einsteiger bei Jabber sein sollte. Verbindungsverluste häufen sich hier. Mir erscheint die eingesetzte proprietäre M-Link Software daher irgendwie nicht auch noch „so ganz optimal“. Auch jabber.ccc.de hatte immer wieder kleinere Probleme, über die sich die Nutzer beschwerten. Ich weiß jetzt nicht, wie oft dies passiert, aber ich glaube im Allgemeinen hält es sich derzeit noch im Rahmen. Dennoch wäre eine höhere Verfügbarkeit wünschenswert. Das alles wäre mit einer Integration von dem oben bereits genannten Stream Management in Servern und Clients oder zumindest Message Receive Receipts in den Clients zumindest weniger frustrierend für die Anwender.

Was die Verbreitung von Jabber richtig voran würde, wäre eine Öffnung von beispielsweise MSN oder ICQ (bei FB habe ich die Hoffnung da schon komplett aufgegeben) zu anderen XMPP-Anbietern. Es spricht meiner Meinung nach für sie wenig dagegen. Aber ob und wenn überhaupt wann dies geschieht, steht in den Sternen.

Zuden braucht es noch viel Mund-zu-Mund Propaganda. Vielleicht wird ja auch mal einer der Populär-TV-Sender im Kontext von neuen Datenschutzskandalen bei FB und Co. von dieser offenen Alternative berichten. Aber bis das soweit ist, müssten die verfügbaren Clients hier und da – Manche mehr und Andere weniger – nachbessern. Die Entwicklung darf nicht einschlafen, aber laufend neue halbgare Clients bringen auch nichts. Gerade der Mobilbereich braucht noch eine State of the Art – App für XMPP.

Nun, sieht es also düster aus für Jabber? Nun, ein heller Stern am Himmel wäre jedenfalls kein Fehler. Aber ich vertrete immer noch die Auffassung, dass sich XMPP irgendwann durchsetzen wird – vor allem, wenn die softwareseitige Unterstützung besser wird. Es ist ja nicht so, dass es unbenutzbar ist, ganz im Gegenteil. Ich bin seit Jahren mit meinem Psi+ in Jabber unterwegs und mittlerweile auch schon fast zwei Jahre auf einem eigenen (Prosody) Server. Es hat sich derweil einiges getan und ich bin wirklich weitestgehend zufrieden. Aber für den Massenmarkt des Nutzers von Heute braucht es eben noch ein wenig mehr. Ich denke, unter der Haube werden immer mehr Dienste auf XMPP setzen. Inwieweit sie diese aber öffnen, ist die relevante Frage. (Leicht übertrieben formuliert: Ich will ja nicht von parasitärem Verhalten sprechen, aber so kommt mir das teilweise vor 😉 )

Also, wie sieht meine persönliche Prognose aus? Zweitausendzwölf wird XMPP nicht den Durchbruch bringen, vielleicht auch noch nicht 2013. Aber spätestens 2014 geht es – gesetzt den Fall, dass die Software sich bis dahin entsprechend weiterentwickelt hat – bergauf und die Nutzerzahlen werden signifikant steigen.
Jeder weiterer Nutzer ist ein Gewinn, überzeugt in eurem Umfeld Menschen dazu (Datenschutz, Verschlüsselung und unabhängige Offenheit ohne kommerziellen Hintergrund sollten doch gute Argumente sein?!), jabber eine Chance zu geben. Und unterstützt sie anfangs dabei. 😉

So, das war jetzt mein Senf zum Thema.

Psi+ auf deutsch

Wer Psi+ nutzt oder nutzen möchte, hat nun auch die Möglichkeit, das Programm „einzudeutschen“.
Der aktuelle Stand der (u.A. deutschen) Sprachdatei ist jederzeit auf Transifex.net einsehbar. Die Oberfläche ist weitestgehend vollständig übersetzt, bei den Plugins gibt es noch einige Lücken. Hinweise auf Lücken oder Hilfsangebote werden übrigens gerne angenommen, entweder über Transifex oder per Mail, z.B. an mich.

Je nach Betriebssystem und Quelle sind die Sprachdateien bereits mit an Bord. Bei der Windows Version kommen sie hoffentlich auch bald mit ins Standardpaket (kann es derzeit nicht testen), für die (sehr simple) manuelle Einrichtung siehe unten.
Unter (Debian) Linux gibt es gute Nachrichten für die Launchpad-Version: hier werden die Sprachpakete mittlerweile mitgeliefert.

Nachtrag 20.06.2012: Die Sprachpakete wurden nun auch in die Windows-Packages integriert 🙂 Daher ist kein explizites Nachinstallieren mehr nötig, Linux und Windows sollten lokalisiert sein. Danke an die Entwickler.

Wie bekomme ich die Sprachdatei in Psi+ integriert?
1. Datei herunterladen (Stand 14.04.2012 HIER herunterladbar) und zip-Datei entpacken.

Unter Windows:
2. Datei in den Programmordner kopieren (z.B. C:\\Programme\Psi Plus\)

Unter Linux
2. Datei nach /usr/share/psi-plus/psi_de.qm kopieren

3. Psi+ starten. Die Sprache kann man im ersten Fenster der Einstellungen (Preferences) wählen.

4. Fertig 🙂
Dank an Tehnick für die Bereitstellung der Übersetzungs-Infrastruktur und Absprache mit den Paket-Erstellern!

Jabber-Client-Updates: Psi, Psi+ und Gajim

So, ein paar kleine Fortschritte gab es auch bei den XMPP-Clients:
Bei Psi ist endlich mal ein wenig Bewegung ins Projekt gekommen und die Website funktioniert wieder halbwegs – das war überfällig. Mal sehen, wann ein neues Release kommt, die Codebasis wird von den Psi+ Entwicklern bereits eine seit geraumer Zeit mit Updates befüllt.

Gajim hat mittlerweile Beta-3 seines 0.15-Releases herausgegeben. Es wurden wohl einige Fehler beseitigt und neue Funktionen hinzugefügt – weiter so!

Die Swift Entwickler sind wohl fleißig am coden, einen Releasetermin für Version 2 haben sie aber wohl noch nicht festgelegt – schade. Wenn die Chat-History erst einmal am Start ist, wird der Client bestimmt sein Klientel finden.

Für Psi+ gab es auch seit längerem kein offizielles Update mehr, Code schreiben sie aber nicht wenig. Mal sehen, was der nächste Changelog bringen wird. Unter Linux kommen jedenfalls fast jeden Tag neue Entwicklerversionen hereingeflattert. Von StreamManagement leider immer noch kein Lebenszeichen. Dafür haben sie OTR halbwegs stabil am Laufen – ein sehr erfreulicher Schritt.

Generell gibt es nicht all zu viel Neues aus der XMPP-Welt:
Microsoft hat MSN ein XMPP Interface verpasst – allerdings ohne freie Server-zu-Server Verbindungen, also genauso wie Facebook. Nun, wenigstens etwas. Die Authentifizierungsmethode, die sie gewählt haben (OAuth), ist auch nicht gerade der absolute Brüller, wenn man mich persönlich fragt – aber wenn sie meinen…

Beer4Code – Mal wieder eine kleines Dankeschön

…und diesmal geht ein kleines Dankeschön aaaaan *Trommelwirbel*:
OpenStreetMap.org

Freies Kartenmaterial ist einfach genial – gerade in Zeiten von Copyrightwahnsinn, Abmahnwellen und Patentkriegen. Die Karten sind wirklich gut und ausgereift dank tausender freiwilliger Mapper und die Infrastruktur erlaubt es, munter auf Basis von den Karten eigene Software zu entwickeln und zum Beispiel individuelle Karten zu erstellen – sauber! Mehr Informationen gibt es natürlich bei Wikipedia.

Warum ich den Like-Button nicht like

Wer kennt ihn nicht, er hat sich rasant im Netz fest gebissen: Der Like-Button, im deutsche Raum „Gefällt mir!“ getauft. Fast jede größere Website hat mittlerweile einen bei sich pranken. Für diejenigen, die ihn nicht kennen: Hierbei handelt es sich um eine Erfindung von Facebook. Klickt man drauf, kann man eine Website, einen speziellen Artikel oder irgendwas über das eigene Profil weiterempfehlen. (Ich habe es nie versucht, aber es sollte ziemlich idiotensicher sein.) Der Nutzen sei mal dahin gestellt, viele scheinen ihn praktisch zu finden.
Was aber wirklich fatal ist, dass für diesen Button eine Bilddatei von den Servern von Facebook lädt, eben diese die Grafik für diesen Button. Was bedeutet das im Umkehrschluss? Ein x-beliebiger Nutzer geht auf eine Website mit eben diesem Knopf. Die Seite wird geladen – der Button auch. Was passiert? Der Browser des Nutzers klopft beim Facebookserver an (muss er ja, ist ja in die Webseite eingebunden) und fordert das entsprechende Bild mit, was dieser ihm natürlich liebend gerne zuschickt. Der Browser schickt dabei zwangsläufig Informationen über sich, den Computer die eigene IP-Adresse mit. Diese Daten kann Facebook dann einfach abspeichern, später mit anderen den Daten verknüpfen und Schwups! seid ihr identifiziert..
Ergo: Facebook weiß, wann wer auf welcher Website ist. Die Daten lassen sich leicht verknüpfen und das gesamte Surfverhalten ist quasi transparent. Wollen wir das? Nein, das wollen wir nicht!
Die Free Software Foundation hat dazu eienn sehr interessanten Artikel geschrieben, hier zu finden, und liefert auch gleich eigene Anti-Buttons mit.

Wer Firefox & Adblock Plus nutzt (ich weiß nicht, ob es in Chromium auch einfach geht, denke aber schon), dem kann ich als Gegenmittel diese Blockierliste empfehlen:
https://monzta.maltekraus.de/adblock_social.txt (hier der Entsprechende Foreneintrag vom Ersteller dazu)
Diese blockiert die Button sowohl die Fratzenbuch, als auch von anderen Sozialen Netzwerke & Konsorten. Damit endlich ein weiterer tropfender „Daten-hahn“ zugedreht.

Oft genug sind in Websiten darüber hinaus noch Facebook-JavaScripte integriert, wie man sehr schön bemerkt, wenn man die Erweiterung NoScript installiert. NoScript kann ich jetzt nicht uneingeschränkt empfehlen, weil es zwar ohne Zweifel eine sehr geniale Erfindung ist, jedoch den gewohnten Surfkomfort etwas einschränkt. Ich habe mich aber noch einer kurzen Eingewöhnungsphase seeehr damit angefreundet und bin immer wieder negativ überrascht, von welchen dubiosen (meist Werbe-) Anbietern Skripte eingebunden werden. Damit ist bei mir jetzt Schluss, in meinem Firefox wird nur noch das Nötigste an Skripten eingebunden.

Nun, warum habe ich all dies hier geschrieben? Für euch 😉 Um euch ein wenig zu sensibilisieren hinsichtlich Datenschutz und was ein kleines Bildchen so mit sich bringen kann. Wem egal ist, wer weiß, auf welchen Seiten er sich wann bewegt wird den Artikel vermutlich mal gelesen haben. Für den Rest war es vielleicht ein kleiner Weckruf. In dem Sinne: Lasst euch nicht überwachen! 🙂